Was ist der Bodenrichtwert

Was ist der Bodenrichtwert

Wer gerade erst in das Thema Immobilien eingestiegen ist, hat den Begriff Bodenrichtwert wahrscheinlich noch nie gehört. Das ist auch kein Problem, jedoch sollte man sich unbedingt damit befassen! Denn Bodenrichtwert spielen eine große Rolle beim Kauf von Immobilien. Denn der Bodenrichtwert gibt an, zu welchem Preis Grundstücke in bestimmten Gebieten gehandelt werden. Bodenrichtwerte können also dafür genutzt werden, um zu beurteilen, ob Kaufpreise fair oder überteuert sind.

Des Weiteren ist enthalten, welche Faktoren den Kaufpreis beeinflussen. Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich jedoch um Richtwerte und nicht absolute Angaben. Was es sonst noch über Bodenrichtwerte zu wissen gilt, erklären wir im nachfolgenden Artikel.

Definition und Auskunft

Dem Bodenrichtwert liegen die amtlichen Durchschnittswerte von Grundstücken einer Gemeinde zugrunde. Es handelt sich also um einen Mittelwert, der bei einem Immobilienkauf als Vergleichswert herangezogen werden kann. Während der finale Immobilienpreis von vielen verschiedenen Faktoren wie Lage, Zustand usw. abhängt, wird der Bodenrichtwert lediglich vom Entwicklungszustand der Lage des jeweiligen Grundstücks beeinflusst.

Der Bodenrichtwert wird spätestens alle zwei Jahre neu ermittwlt und kann bei Gemeinden kostenlos eingesehen werden.

Wie wird der Bodenricht- und Bodenwert ermittelt?

Der Bodenrichtwert wird von Gutachterausschüssen der jeweiligen Gemeinde ermittelt. Als Grundlage dienen Verkäufe, die innerhalb eines festgelegten Zeitraums getätigt wurden. Damit die Daten auch offiziell sind, übermitteln Notare die Kopien beurkundeter Kaufverträge. Basierend auf diesen Daten erstellen die Gutachterausschüsse Bodenrichtwerte in Form von Karten oder Tabellen, die Bodenrichtwertzonen verschiedener Größe repräsentieren. Die Größe kann dabei von ganzen Stadtteilen bis zu einer einzelnen Straße reichen.

Der genaue Preis ist letztendlich jedoch vom Entwicklungszustand abhängig. Erschließungsgrad, Lage, Bodenbeschaffenheit oder Bebauungsmöglichkeit sind hierbei ausschlaggebend.

Die Formel, die der Berechnung des Bodenwerts zugrunde liegt, ist vergleichsweise simpel:
Bodenwert (€) = Bodenrichtwert (€ pro m²) x Grundstücksfläche (m²)

Welche Bedeutung hat der Bodenrichtwert für Immobilien?

Da der Bodenrichtwert, wie bereits gesagt, auf den Daten abgeschlossener Verkäufe basiert und spätestens alle zwei Jahre neu ermittelt wird, gibt er nie den aktuellen Preis wieder, sondern den des letzten Jahres bzw. der letzten zwei Jahre. In Gebieten, in denen Immobilien und Grundstücke starken Schwankungen unterliegen, hat er deshalb nur bedingte Aussagekraft. Auch können innerhalb der Bodenrichtwertzone große preisliche Unterschiede auftreten. Das ist insbesondere immer dann der Fall, wenn die Zone ein großes Gebiet oder eine ganze Ortschaft umfasst, da der Bodenrichtwert aufgrund der Größe und unterschiedlicher Preise verwässert wird.

Ähnlich wie der Immobilienpreis auch, wird der Bodenrichtwert positiv von einer guten Infrastruktur, der Lage und Grundstücksmerkmalen beeinflusst. Lärmbelästigung oder hohes Verkehrsaufkommen drücken den Preis. Hohe Bodenrichtwerte deuten dementsprechend auf ein gutes Grundstück hin, wohingegen niedrige das Gegenteil ausdrücken.

Zusammenfassung

Wenn man den Bodenrichtwert als das sieht, was er ist: ein Richtwert, so liefert er Käufern und Verkäufern einen guten Anhaltspunkt für eine erste Einschätzung des Grundstückswerts. Deshalb lohnt es sich immer, diesen vor dem Kauf oder Verkauf einer Immobilie bei der jeweiligen Gemeinde anzufragen.