Tipps zur Immobilienbesichtigung Ein Guide für Käufer und Mieter

Tipps zur Immobilienbesichtigung: Ein Guide für Käufer und Mieter

Der erste Eindruck entscheidet! Das gilt für viele Dinge im Leben. Neue Freundschaften, Bewerbungsgespräche, Gegenstände. Prinzipiell gilt das auch für eine Immobilienbesichtigung. Das Problem ist jedoch, dass dabei so viele Fakten und Eindrücke auf einen einprasseln, dass man hinterher gar nicht genau weiß, was man den nun für einen ersten Eindruck hat. Deshalb geben wir drei Tipps zur Immobilienbesichtigung, mit denen diese ein voller Erfolg wird.

Und das sollte sie auch! Denn eine gründliche Besichtigung legt das Fundament für eine mögliche Kauf- oder Mietentscheidung. Deshalb ist es elementar, einen klaren Eindruck zu bekommen, Stärken und Schwächen zu analysieren und mögliche Folgekosten abschätzen zu können.

Nur harte Fakten zählen

Noch bevor die eigentliche Besichtigung stattfindet, sollte man sicher gehen, dass man sich den Kaufpreis oder die monatliche Miete auch wirklich leisten kann. Denn egal, wie ansprechend die Immobilie auch ist, wenn es auf dem Papier nicht passt, dann passt es nicht! An dieser Stelle gilt es nicht zu träumen und fantasieren, sondern bei der Miete offen und ehrlich zu beurteilen, ob diese ein zu großes Loch in die Kasse reißt. Ein Vergleich mit dem örtlichen Mietspiegel ist außerdem empfehlenswert.

Wer eine Immobilie kauft, muss zusätzlich zum Kaufpreis die Zinsen mit einberechnen. Käufer sollten sich darüber hinaus informieren, wann große potenzielle Kostenpunkte wie Dach, Heizung oder Elektrik zuletzt überholt oder erneuert wurden. Sollten entsprechende Reparaturen anstehen, beeinflusst das den Kaufpreis.

Tipps zur eigentlichen Besichtigung

Auch wenn Immobilienbesichtigungen per se eine zivilisierte Angelegenheit sind, kann es trotzdem schnell unübersichtlich werden. Insbesondere dann, wenn sich mehrere Parteien gleichzeitig das Haus oder die Wohnung ansehen. Wer noch nicht viele Immobilienbesichtigungen mitgemacht hat, kann dann schnell den Fokus verlieren, was wirklich zählt. Deshalb lohnt es sich, bereits zuvor ein Vorgehen auszuarbeiten, um am Ende alle benötigten Informationen erhalten zu haben. Dazu empfehlen wir folgende drei Punkte:

1. Checklisten anlegen

Zuhause und in Ruhe eine Checkliste mit allen Informationen anzufertigen, die man während der Besichtigung sammeln will, ist eine der effektivsten Möglichkeiten, sich vorzubereiten. Das gilt übrigens nicht nur für die Besichtigung. Auch bei einem Finanzierungsgespräch in der Bank bietet sich diese Vorbereitung an. Wichtig ist vor allem, dass die Checkliste praktisch und vollständig ist. Wer im Eifer des Gefechts auch noch mit seiner eigenen Vorbereitung zu kämpfen hat, verschafft sich zusätzliche Nachteile.

2. Zielgerichtete Gespräche

Wer im Gespräch das Ziel vor Augen oder sich in sonstigen Details verliert, wird hinterher mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Ergebnis unzufrieden sein. Deshalb trainiert man sich am besten vorab einen festen Gesprächsablauf an. Gewissermaßen eine Art Fragekette. So könnte beispielsweise die erste Frage immer nach dem Zustand der Immobilie sein, gefolgt von geplanten Sanierungen oder im Fall der Miete, den monatlich anfallenden Kosten.

3. Fotos machen

„Das kann ich mir merken“ ist wohl eine der größten Lügen, die man sich seit der Schulzeit immer wieder selbst einredet. Das mag vielleicht wenige Stunden nach der Besichtigung sogar noch stimmen. Doch einen Monat später, wenn es nach mehreren Besichtigungen an das Vergleichen der Immobilien geht, wird man sich garantiert nicht mehr daran erinnern. Deshalb stets Bilder von den Räumlichkeiten machen!

Emotionen im Zaum halten

„Verlass dich auf dein Bauchgefühl“. Das Bauchgefühl wird oft als eine Entscheidungshilfe herangezogen. Das ist auch nicht verkehrt! Dennoch sollten Gefühle bei einer Besichtigung im Zaum gehalten werden. So können dreckige Wände oder Tapeten beispielsweise abstoßend wirken und das Bauchgefühl deshalb dazu verleiten, mit Ablehnung zu reagieren. Dabei können dreckige Wände mit etwas Budget und einem Eimer Farbe problemlos beseitigt werden.

Wir wollen damit nicht sagen, dass man sich Mängel schönreden sollte. Sondern viel mehr, dass man Emotionen in die Entscheidung mit einfließen lassen kann, sich jedoch nicht von ihnen leiten lassen sollte.

Fazit

Immobilienbesichtigungen – ob mit Absicht der Miete oder des Kaufs – sind einfacher als es zunächst klingt. Wer zunächst sicherstellt, dass das Objekt im finanziellen Spielraum liegt, sich für die Besichtigung als solche gut vorbereitet und Emotionen lediglich als Entscheidungshilfe heranzieht, der ist bestens vorbereitet. Und selbst wenn währenddessen nicht alle Informationen eingeholt werden, ist das kein Grund, den Kopf zu verlieren. Übung macht den Meister! Deshalb kann es hilfreich sein, auch an Besichtigungen für Immobilien teilzunehmen, an denen man kein Interesse hat oder die außerhalb der Preisrange liegen. Einfach der Übung wegen.